Serbske ludowe zastupnistwo
Sorbische/wendische Volksvertretung
Sorbian/Wendish People’s Representation

Serbski Sejm und Umweltverbände fordern Stopp der Abbaggerungsplanungen für das „Sonderfeld Mühlrose“

In einer gemeinsamen Erklärung haben am 18.07.2019 der Serbski Sejm, die politische Volksvertretung der brandenburgischen und sächsischen Sorben, Bewohner der Ortschaft Miłoraz/Mühlrose und verschiedene Naturschutz- und Umweltverbände gefordert, dass der Ort Miłoraz/Mühlrose nicht für den Abbau von Braunkohle abgebaggert wird. Hintergrund sind die aktuellen Planungen der LEAG, den Ort für das „Sonderfeld Mühlrose“ zu devastieren und die geplante Umsiedlung von Ortseinwohner*innen, trotz der bundesdeutschen Kohleausstiegspläne bis zum Jahr 2038.

Edith Pjeńkowa (Edith Penk), Alterspräsidentin des Serbski Sejm, sagte hierzu: „In der Lausitz ist den Menschen genug Leid angetan worden, nur um immer weiter Braunkohle verbrennen zu können. Fast 140 Ortschaften sind bereits in der Lausitz vernichtet worden – da sollte nicht eine mehr dazu kommen.“

Hagen Domaška (Hagen Domaschke), Wahlleiter zur ersten Wahl zum Serbksi Sejm 2018, fügt hinzu: „Der Sejm hat beschlossen, sich gegen eine weitere Inanspruchnahme sorbischer/wendischer Siedlungen für den Braunkohlebergbau zu stellen. Er fordert zudem eine Mitbestimmung des sorbischen Volks bei Fragen rund um den Braunkohleausstieg und die Nutzung von natürlichen Ressourcen in der Lausitz.“

Tomaš Čornak (Thomas Zschornak), Bürgermeister des Lausitzer Ortes Njebjelčicy (Nebelschütz) und Mitglied des Sejm, erklärt: „In Nebelschütz ringen wir um den Erhalt von Natur und Umwelt um eine enkeltaugliche Welt zu schaffen – Braunkohletagebau ist das Gegenteil davon: Er zerstört die Zukunft für unsere Enkel in dieser Welt.“

Dr. David Greve, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen, gibt sein Statement stellvertretend für die Naturschutz- und Umweltverbände ab, welche die Erklärung des Sejm unterstützen: „Kohleausstieg 2038 und Erweiterung von Tagebauen – das passt nicht zusammen; weder im Leipziger Südraum noch in der Lausitz. Weitere Natur- und Umweltzerstörung angesichts der galoppierenden Klimaerwärmung nehmen wir als Umweltverbände nicht mehr hin.“

Alle Seiten fordern deshalb, den bleibewilligen und den abwanderungswilligen Mühlrosern, dies jeweils zu ermöglichen, die Bausubstanz des Ortes vollständig zu erhalten und sofort die Planungen für die Erweiterungen des Tagebaus Nochten 1 um das „Sonderfeld Mühlrose“ zu stoppen.

Hintergrund Sonderfeld Mühlrose

Beschluss

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